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Samstag, 19. Dezember 2015

19. Dezember


Opas erster Urlaubstag begann mit einer Überraschung. Als er am Morgen aufwachte, schaute er direkt in Oles Gesicht. Der Nisser saß auf Opas Kopfkissen und schaute in einfach nur an. „Ole! was willst du denn schon von mir? Ich bin doch noch gar nicht richtig wach.“  Ole rief entrüstet: „ Opa, deine Augen sind auf, also bist du auch wach. Ich warte schon ganz lange darauf. Mindestens eine Stunde sitze ich hier schon.“  Opa gähnte, reckte und streckte sich und setzte sich im Bett auf. „Was hast du denn so Dringendes, kleiner Mann? Brauchst du Hilfe?“  Die Antwort verblüffte ihn so, dass er nun vollends wach war und die Beine aus dem Bett schwang. „Ja, Hilfe brauchen wir ganz dringend. Mads sagt, zum Julefrokost an Weihnachten gehört eingelegter Hering und wir müssen ans Meer, welche angeln. Ich habe meine Reuse schon rausgesucht, den Korb bereitgestellt und der Bus ist ja Gott sei Dank vollgetankt. Du musst uns aufschreiben, wie wir da hinkommen. Dein Navi ist zu groß für den Bus. Das haben wir ausprobiert. Es versperrt  die ganze Scheibe. So kann ich nicht fahren.“ „Heringe angeln im Dezember? Der Mads ist ja nicht ganz bei Trost. Die kann man doch kaufen in der Stadt. Wenn es so wichtig ist, dann fahre ich mit euch welche holen im Fischgeschäft.“ Opa schüttelte den Kopf, nahm Ole vorsichtig in die Hand und schlich sich aus dem Schlafzimmer. Oma und der kleine Enkel schliefen noch und mussten nicht durch die Verrücktheiten der Nisser geweckt werden. Unten im Flur stand der VW-Bus mitten auf dem Teppich. 


Auf dem Beifahrersitz saß Mads und schaute  den Beiden ungeduldig entgegen, die da gerade die Treppe herunter kamen. „Können wir nun endlich los? Nach Dänemark ist es viel zu weit, aber ich weiß von meinem Opa, dass man in Holland auch Heringe fängt. Bis morgen Abend sollten wir doch wohl zurück sein? Opa, ist das zu schaffen, wenn wir sofort losfahren?“ Er hatte so schnell geredet, dass sogar Ole den Kopf schüttelte und dann erklärte, dass sie nicht fahren müssten, weil man auch in der Eifel Heringe kaufen kann und außerdem sei Dezember, habe Opa gesagt, da könne man keine Heringe fangen. Mads war geschockt Daran hatte er nicht gedacht. Zuhause ging man einfach zum Fjord, warf die Reuse aus und wartete bis zum nächsten Tag. Irgendetwas konnte man immer darin finden, wenn man sie wieder aus dem Wasser holte. Heringe in Nissergröße waren ja schließlich noch  jung, dumm und neugierig. „Sag Opa, verkaufen die wirklich Nisserheringe in der Eifel? Ich habe die Fischer im Hafen zu Hause belauscht, als sie darüber geredet haben, wohin die dicksten und fettesten Fische geliefert werden. Sie sagten: Die Deutschen wollen immer Fetthering vom Herbst. Das sind für einen Nisser die reinsten Monsterfische. Damit kann Lisbeth nichts anfangen.“ Nachdenklich schüttelte Opa den Kopf. „Nisserheringe habe ich noch nie gesehen im Fischladen, da hast du leider Recht Mads. Aber wenn es ihre Verwandten, die Sardinen sein dürfen, dann kann euch geholfen werden. Die kriegt man hier zu kaufen. Frisch oder fertig eingelegt in Öl, ganz wie ihr möchtet. Es wäre sowieso ein ungünstiger Zeitpunkt gewesen, jetzt ans Meer nach Holland zu fahren. Morgen ist Sonntag und da wollten wir mit euch allen in den Wald, den Weihnachtsbaum schlagen. Das hättet ihr dann verpasst, meine Lieben. Wie ist es denn nun? Soll ich nachher mit euch in den Fischladen fahren?“ Ergeben nickte Mads. Was blieb ihm auch anderes übrig. Und dabei hatte er sich so gefreut, ein wenig die Füße ins Meer zu stecken, während er auf die Heringe wartete. Der Bus wurde also wieder eingeparkt, die Reuse kam in den Schuppen und dann gab es Kaffee für alle, die schon wach waren. Während sie so gemütlich beim Kaffee saßen, fragte Opa ganz nebenbei: „ Braucht ihr auch Weihnachtsbäume oder ist das bei euch zu Hause nicht üblich? Leo kommt auf jeden Fall mit, der will wieder einen eigenen Baum haben.“  Aber natürlich brauchen wir einen Weihnachtsbaum! Um was sollen wir den sonst Weihnachten herumtanzen, wenn nicht um den Baum?“ Opa nickte und sagte: „Dann ist es also abgemacht. Morgen holen wir die Bäume im Wald.“ Mads sah ihn an und nickte. Er sah irgendwie traurig aus. „Was bedrückt dich denn, kleiner Mann?“ Opa konnte sich nicht vorstellen, was denn nun noch fehlen sollte. „Ach Opa, mir fehlt etwas ganz wichtiges zu Weihnachten. Wann wird es denn hier bei euch endlich mal so kalt, dass es schneit? Wir haben da von meinem Opi aus Schweden eine ganz besondere Tradition übernommen. Da braucht man aber Schnee für. Sehr viel Schnee!“ Oha….da war nun guter Rat teuer. Was sollte er dem Nisser nun antworten? Die Wettervorhersage meldete seit Wochen Frühlingswetter und für eine weiße Weihnacht gab es keine Chance. Es war eine Zeit lang still in der Küche und Ole hielt es nicht mehr aus. „Er hat Recht Opa, ich hab doch den tollen Schlitten bekommen und Anders hat sich vom Christkind Skier gewünscht. wir brauchen Schnee.“ Opa schüttelte den Kopf. „Das liegt nicht in meiner Macht, ihr Lieben. Ich könnte für euch im Gefrierschrank das Eis abkratzen und euch das vors Haus kippen, aber bis ihr auch nur einen Schneemann gebaut habt, ist das längst wieder aufgetaut. Es ist zu warm! Lasst uns warten, was Oma dazu sagt, wenn sie aufsteht. Vielleicht weiß sie einen Rat.“ So kam es, das Oma mit tausend Fragen überfallen wurde, als sie mit dem kleinen Enkel in der Küche zum Frühstück erschien. „Junge, Junge, und das schon am frühen Morgen.“ Mehr sagte sie nicht und man konnte sehen, wie sie nachdachte. „Geht es um die Kälte oder soll es nur weiß sein und wie Schnee aussehen? Kälte kann ich keine machen, dann müsstet ihr mit dem Puppenhaus in die Gefriertruhe einziehen und wer will das schon. Aber künstlichen Schnee kann ich besorgen. Damit könnt ihr mit Hilfe von Kleber auch Schneemänner machen und was immer ihr sonst noch vorhabt.“ Mads war begeistert. Schnee, der nicht kalt an den Händen war, wenn man Schneebälle machte. Das musste er zu Hause erzählen, wenn er wieder in Jütland war. Sowas hatte er noch nie gehört. Tolle Sachen hatten die hier in der Eifel. Oma kam mit einem Glas an, das war voller fertiger Schneebälle und Mads und Ole sprangen voller Vergnügen mitten hinein in die weiße Pracht.  

Ihr Gejauchze lockte auch die anderen Nisser an und bald war eine feine Schneeballschlacht zu Gange mitten in Omas Flur. 




Die Schneebälle waren überhaupt nicht kalt und so dauerte die Schlacht viel länger als sie es jemals vorher erlebt hatten. Oma, Opa und ihr Enkel standen lachend dabei und besonders Oma freute sich, dass die das Riesenproblem so schnell hatte beseitigen können. 

Freitag, 18. Dezember 2015

18. Dezember

Omas Einkauf in der Metzgerei hatte sich als gar nicht so schwierig erwiesen, wie sie befürchtet hatte. Es herrschte ein solcher Andrang dort, dass es in dem Trubel niemandem auffiel, wie sie immer wieder in ihre Handtasche schaute, um zu sehen, ob die Nisser zufrieden mit dem ausgewählten Fleisch wären. Die hatten sich einen prima Platz im Seitenfach gesucht und konnten durch den geöffneten Reißverschluss alles sehen, was die Verkäuferin Oma anbot. Der Julskinke war also gekauft und noch ein paar weitere Leckereien wie Rauchwürste und als Krönung eine riesige Fleischwurst, wie Lisbeth sie noch nie gesehen hatte. Sie kannte aus den Ferienhäusern in Dänemark nur Wurst aus dem Supermarkt in Plastikpackungen und staunte mit offenem Mund. Fast hätte sie laut ihren Jubel kundgetan, aber Nissermor hielt ihr im letzten Moment den Mund zu. Beim anschließenden Besuch im Supermarkt hatten sie Oma noch geholfen, ein paar spezielle Sachen fürs Julefrokost zu kaufen. Manches war nicht so leicht zu finden und Oma flitzte mit ihrem Einkaufswagen hierhin und dorthin, fragte Verkäufer und hatte schlussendlich fast alles bekommen, was die Damen ihr auf die Liste geschrieben hatten. Es wurde verabredet, dass am Weihnachtstag im Puppenhaus die Küche kalt bleiben dürfe und alle beim Familienessen anwesend sein sollten. Die Enkel hätten es auch nicht gut gefunden, wenn der Puppentisch am Weihnachtstag nicht auf der Familientafel stehen durfte. Lisbeth und Nissermor hatten sich zugezwinkert und waren sich einig, dass es für ihre Hausleute eine Überraschung geben werde aus der Nisserküche. Zu Hause angekommen, hatte Oma die Einkäufe in die Vorratskammer gebracht, den Nissern noch eine dicke scheibe Fleischwurst geschenkt und war dann den Rest des Tages mit anderen Arbeiten beschäftigt. Sie ging früh zu Bett und freute sich auf den Besuch ihrer Enkel am nächsten Morgen. Die Kinder kamen zu Besuch, weil ihre Mutter Oma noch bei einigen Vorbereitungen fürs Weihnachtsfest behilflich sein wollte. Kaum angekommen, stürmten sie zum Puppenhaus, riefen nach Ole und bekamen Antwort aus dem Keller. „Psssst! Ich bin im Keller, aber nicht der Oma sagen!“ Die beiden Enkel traten näher heran und betrachteten das Bild, das sich ihnen bot. 

„Was macht ihr da? Bastelt ihr Weihnachtsgeschenke?“ fragte der kleinere der Beiden und Ole nickte nur. „ Für Oma! Sie liebt doch kleine Sachen und da haben wir gedacht, wir bauen ihr Puppenhäuser für ihre Puppenhäuser.“  „Da habt ihr aber eine tolle Idee gehabt. Sie wird sich ganz sicher sehr freuen. Können wir helfen?“ Der Ältere der Enkel war immer an allem Handwerklichen interessiert und wollte schon die winzige Säge nehmen, die Mads gerade in der Hand hielt. „Lieber nicht!“ rief Leo aus der hintersten Ecke des Kellers. „Die Werkzeuge sind für euch zu klein und würden sicher zu Bruch gehen, wenn ihr sie benutzt. Aber wenn ihr es schaffen könntet, Oma zu überreden, dass ihr ihre Farben zum Malen haben dürft, dann wäre uns sehr geholfen.“ 

Die beiden schauten sich an, lachten verschmitzt und riefen wie aus einem Mund „Na klar doch. Machen wir. Oma sagt fast nie nein, wenn wir sie um etwas bitten.“ Eigentlich wollte Oma ihre Malfarben lieber nicht herausgeben, aber die beiden Racker flunkerten ihr vor, sie wollten etwas für ihre Mama basteln, während die mit Oma arbeite und so bekamen die Nisser Omas Farben doch noch. Natürlich benutzten die Enkel auch ein wenig davon, um schöne Bilder für die Eltern zu malen und so blieben die Vorgänge im Keller des Puppenhauses vor Oma verborgen. Leo bat die Kinder darum, ihm doch draußen ein wenig Holz zu besorgen, er wolle noch neue Nisserschuhe schnitzen für Mads, Lisbeth und Anders. So langsam musste man ja mal mit den Weihnachtsgeschenken fertig werden, meinte er.

 Oben im Haus herrschte verdächtige Stille und man durfte annehmen, dass die Nisserfrauen sich in die Vitrinenwohnung von Nissermormor und Nissermorfar zurückgezogen hatten. Vermutlich aus den gleichen Gründen, die die Männer in den Keller getrieben hatte. mittags fuhren die Enkel wieder heim und Oma begann mit dem Hausputz. Opa kam an seinem letzten Arbeitstag vor seinem wohlverdienten Urlaub früher nach Hause als sonst. Abends sollte in seiner Firma eine Weihnachtsfeier stattfinden, drum hatte er eine kurze Tour gehabt und dann zufrieden seinen LKW eingeparkt und war nach Hause gefahren. Kaum war er im Haus, da rief ihn auch schon Ole ans Puppenhaus. „Opa, komm schnell her, wir brauchen deine Hilfe.“ Er stand mit Nissermorfar auf der Veranda und hielt eine kleine Kirche fest, die irgendwie viel zu schwer für ihn aussah.

 „Opa, schnell, ich kann sie nicht mehr halten! Hilf mir doch!“beherzt griff Opa zu und rettete so die kleine Kirche vor einem Absturz und somit vor der Zerstörung. Er bewunderte das kleine Kunstwerk gebührend. „Für meine Frau?“  „Ja, und noch einige andere. Aber wir müssen sie verstecken. Sie darf sie doch nicht sehen vor Weihnachten. Weißt du ein gutes Versteck und kannst uns helfen, sie dort zu verstecken?“ Ole hatte ihn bittend angeschaut und so konnte er nicht anders, als die Minipuppenstuben in seine Arbeitstasche zu stecken. Die würde er bis zum neuen Jahr nicht mehr benutzen und somit blieb sie unbeachtet auf ihrem Platz stehen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine Frau dort nachschauen würde. Die Nisser waren sehr zufrieden mit dieser Lösung und entließen Opa in die Küche, wo er erst einmal einen Kaffee trank und in die Zeitung schaute. Dann rief er nach Oma. Die kam auch gleich aus dem Bad geflitzt, wo sie gerade den Spiegel geputzt hatte. „Bist du schon lange zu Hause?“ fragte sie und wunderte sich, dass er nicht wie sonst ein fröhliches Hallo durchs Haus gerufen hatte, als er gekommen war. „Ja, bin schon länger hier, aber ich hatte etwas zu erledigen. Hab glatt vergessen, dir Bescheid zu geben.“  Opa flunkerte, ohne mit der Wimper zu zucken, dieser Schelm. Er bat Oma, das Bad später fertig zu putzen, weil er sich für die Weihnachtsfeier fertig machen wolle und verschwand unter der Dusche. Später brachte Oma ihn dann zur Weihnachtsfeier und beschloss, dass sie für heute Feierabend haben wolle. Morgen ist ja auch noch ein Tag, murmelte sie und griff zu einem Buch, das sie schon lange hatte lesen wollen.



Donnerstag, 17. Dezember 2015

17. Dezember


Der Tag hatte begonnen wie immer, nun ja fast wie immer. Oma wollte die Zeitung aus dem Kasten holen und bei einer Tasse Kaffee das Neueste aus dem Städtchen erfahren. Sie zog also die Zeitung aus dem Kasten heraus und wunderte sich gleich darauf, dass die heute ungewöhnlich schwer war. Irgendetwas war in die Zeitung eingewickelt.

 Vorsichtig trug sie ihren Fund zum Küchentisch und wickelte die zusammengerollte Zeitung auf. Ein Päckchen kam zum Vorschein. Buntes Packpapier mit der Aufschrift: Für die Nisser! umhüllte etwas Unförmiges. Vorsichtig stellte sie das Päckchen mitten auf dem Tisch ab. Die Nisser bekamen Geschenke ohne Absender! Sollte es sich herumgesprochen haben, dass sie Nisser im Haus hatte? Ein wenig unangenehm war ihr dieser Gedanke nun doch. Sie genoss es zwar sehr, die kleinen Wesen im Haus zu haben, aber sie befürchtete schon, dass man sie ein wenig belächeln würde deswegen. Oder war der Absender des Geschenks einfach nur neugierig, weil draußen am Haus die Nissertüre ihm verraten hatte, dass eventuell welche im Haus sein könnten?

 Sie saß immer noch grübelnd am Küchentisch, als Ole wie aus dem Nichts auf dem Küchentisch stand, sie frech angrinste und dann bedeutungsvoll auf ihre Kaffeetasse sah. „Der ist garantiert wieder mal kalt, Oma! Ich steh jetzt schon eine ganze Weile hier und du hast immer weiter in der Tasse gerührt, ohne zu trinken. Warum nur machst du das immer wieder?“ Oma probierte den Kaffee, verzog das Gesicht sagte: „Ja, kalt und eklig! Warum ich das mache? Ich muss nachdenken. Ihr habt ein Geschenk ohne Absender bekommen. Das kommt mir spanisch vor, wie man so sagt.“ Oles erstauntes: „Ein Geschenk? Für uns Nisser? Das ist ja toll! Bin gleich wieder da, hole schnell die anderen alle.“  war nur halb zu verstehen, weil er schon  im Flur angekommen war bei dem Wort   „alle“. Es dauerte eine ganze Weile, bis er seine Freunde geweckt hatte und gemeinsam mit ihnen in der Küche erschien. Neugierig umringten sie das Päckchen. 

Schließlich fasste sich Bente Nissermorfar ein Herz und begann vorsichtig, das Papier zu öffnen. Etwas Rotes schaute hervor. Er roch daran und stellte trocken fest: „ Schokolade!“ Da drängelten sich die jüngeren Nisser einschließlich Ole näher heran und riefen wie aus einem Mund:“ Julklapp! Julklapp! Das ist ein Julklapp!“ Oma schaute von einem zum anderen. Von so etwas hatte sie ja noch nie gehört. „ Was ist denn ein Julklapp?“ Alle redeten durcheinander und schließlich musste Oma lautstark um Ruhe bitten. Sie hatte kein einziges Wort verstanden und war genau so klug wie vorher. Sie schaute alle nacheinander an und entschied dann, dass Magrete Nissermormor wohl am geeignetsten sei, ihr das Wort zu erklären. „Lasst doch bitte  mal Magrete reden. Sie wird es mir schon erklären können.“ Magrete nickte und begann: „Der Julklapp ist eine nordische Tradition im Advent. Es werden Geschenke in den Raum geworfen oder hinterlassen und niemand erfährt, von wem das Geschenk kommt. Du kannst also gut und gerne noch fünf Tassen Kaffee kaltrühren und wirst immer noch nicht wissen, wo die Schokolade herkommt. Übrigens würde ich gerne sehen, welche Form die Schokolade hat. Vielleicht kann man daraus Rückschlüsse ziehen auf die Herkunft. Aber ich sags euch gleich: In 99 Prozent der Fälle kriegt man nicht raus, wo der Julklapp herkommt. Freut euch drüber und lasst ihn euch einfach schmecken.“ Bente pflichtete seiner Frau bei und entfernte nun das Papier ganz von dem Geschenk. Da stand nun ein rotes Pferdchen auf dem Tisch, das verführerisch nach Schokolade roch. 

„Ein Dalarna Pferd!“ jubelte Anders und streichelte liebevoll über das Pferdchen. Oma betrachtete das Tierchen nun ein wenig genauer und fragte dann: „Ist das also so eines, wie du in Holz schon besitzt? Dieses winzige Teil, wo man eine Lupe bracht, um zu sehen, wie schön es ist?“ „Ja Oma! Genau so eins ist das. Die kommen aus Schweden. Dort kennt sie jedes Kind und mein Hölzernes ist noch vom Urgroßvater. Es begleitet unsere Familie überall hin.“  

„Papperlerpapp! Das da ist aus Schokolade“, rief Ole und wollte schon die rote Umhüllung öffnen, als Anders bitterlich anfing zu weinen.“  „Nicht! Bitten nicht aufessen! Es ist so schön. Können wir es nicht bis zum Weihnachtsabend aufheben? Ich möchte es noch ein paar Tage lang betrachten, bevor es aufgefuttert wird!“ 

Lisbeth nahm ihren Sohn tröstend in den Arm und sah  die übrigen Nisser fragend an. Alle nickten mit ihren Köpfen und so musste auch Ole auf sein ungesundes Frühstück verzichten.  Oma trug das Schokoladenpferdchen zum Puppenhaus und stellte es dort hin, wo es hingehörte: In den Stall. Das Wort „Gemeinheit“ aus Oles Mund überhörte sie dabei großzügig und ging in die Küche, um sich einen neuen Kaffee zu kochen. Nachher sollten ihre Enkel kommen und da würde sie sicher keine Zeit mehr haben für die Lektüre ihrer Zeitung. Sie begann also damit, den Lokalteil zu lesen und staunte nicht schlecht, als sie dort einen Artikel über Wichtel, Nisser Tomte und Gnome fand. Es wurde erklärt, das überall auf der Welt die Kinder an diese Wesen glauben, die dem Christkind, dem Weihnachtsmann oder Julmand oder Santa Claus, wie auch immer der Gabenbringer genannt wird, bei der Herstellung und Verteilung  der Geschenke helfen. Der Artikel war sehr lang und lehrreich, besonders für eine Oma wie sie, die Nisser beherbergte. So erfuhr sie auch, dass man in Skandinavien den Nissern und Tomten am Weihnachtsabend eine Schüssel Reisbrei vors Haus stellt zum Dank dafür, dass sie das ganze Jahr heimlich für Ordnung gesorgt haben. „ Oweh! Reisbrei? Ob man dafür ein besonderes Rezept braucht? Ich glaube, ich muss mal rasch nach Ringkøbing telefonieren. Meine Freundin dort kann mir da sicher helfen.“ Und schon hatte sie die Zeitung zusammengefaltet und griff nach dem Telefon. Selbstverständlich konnte die Freundin helfen. Sie wunderte sich überhaupt nicht darüber, dass Oma danach gefragt hatte. Es schien dort absolut normal zu sein, diese Tradition hoch zu halten. Oma musste also noch einmal in die Stadt und einkaufen. Dabei konnte sie auch gleich das Fleisch besorgen, dass ihre Freundin ihr als traditionelles Julaftensmad empfohlen hatte. Ihre Kinder würden sich dieses Jahr sehr wundern, wenn es solch fremdes Essen geben würde, aber ihr war einfach danach. Die Nisserdamen würden ihr sicher behilflich sein, damit auch alles gelänge. Lisbeth und Nissermormor boten sich an, sie zum Metzger zu begleiten, damit sie auch wirklich das Richtige kaufen könne und so durften die Kinder heute mit den Männern im Keller werkeln, währen de Frauen die Zutaten fürs Weihnachtsessen einkauften. Nur Emilia wollte nicht mit. Sie sagte, sie wolle Ole bitten, ihr den Bus zu leihen, damit sie zu Onkel Waldemar fahren könne. Der hatte gestern angerufen und mitgeteilt, der eifler Weihnachtsschinken sei fertig geräuchert und könne abgeholt werden. Irgendwie hatte Oma den Eindruck, dass die Tage immer viel zu kurz waren für all die Vorbereitungen, die so eine skandinavische Weihnacht mit sich brachte. Sie seufzte, bat die Nisserdamen, in ihre  Handtasche einzusteigen und fuhr dann zum Metzger ins Nachbardorf. Dort sollte sie wohl alles bekommen können, was die Nisserdamen für nötig hielten. Es war ihr zwar ein Rätsel, wie sie es bewerkstelligen sollte, dass die Beiden alles sehen und ihr Ratschläge geben konnten, ohne selbst entdeckt zu werden. Aber das war ihr nun auch egal. Irgendwie würde das schon klappen.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

16. Dezember


Heute Morgen ganz früh hatte Oma es endlich geschafft, einen Blick in den Keller unter Oles Haus zu werfen.  Sie hatte sich gestern schon gewundert, warum sie außer Anders keinen der männlichen Nisser  zu sehen bekam.  Ein einziger Blick genügte und sie wusste Bescheid.

Die Herrschaften saßen um einen Tisch herum und nahmen fleißig Kostproben von dem, was sie da letzte Woche in dem Einkochkessel fabriziert hatten. Bente Nissermorfar hielt ein ganzes Fass im Arm, 

Ole, Leo und Mads saßen um den Tisch herum, auf dem ein weiteres Fass stand und auf dem Herd kochte schon wieder dieses stinkende Zeugs. 


 „Guten Morgen meine Herren. Darf ich mal fragen, was genau ihr da verkostet?“ Oma war ein wenig ärgerlich und konnte sich nicht beherrschen. Schuldbewusst schaute Ole sie an und antwortete kleinlaut: „ Ach Oma, wir haben Weihnachtsbier gebraut und bevor wir allen davon was servieren, müssen wir doch probieren.“ „So so, probiert habt ihr also? Einen ganzen Tag lang? Schmeckt es denn wenigstens besser als es riecht?“ lachte Oma und Bente Nissermorfar schaute sie mit leicht glasigen Augen an. „Leider schmeckt es ein wenig zu gut. Wir haben zu viel probiert und nun müssen wir dringend neues Bier brauen. Du entschuldigst uns bis heute Abend, ja?“ Das er dabei ein wenig lispelte und eine unsaubere Aussprache hatte, fiel wohl nur Oma auf. Kopfschüttelnd ließ sie die Nisser in Oles Keller zurück und kochte sich ihren Kaffee wie jeden Morgen. Allmählich trudelten nacheinander Emilia, Lisbeth und Magrete Nissermormor in ihrer Küche ein.  Oma bot ihnen einen Kaffee und Kekse an. Lisbeth lehnte dankend ab. Sie hatte schon gefrühstückt und wollte eigentlich etwas ganz anderes von ihr. „Entschuldige, ich will nicht unhöflich sein, aber mir ist heute Nacht eingefallen, dass wir etwas ganz wichtiges zu Hause vergessen haben und nun muss ich versuchen, schnell noch Ersatz zu basteln, sonst kann ich Weihnachten nicht richtig feiern. Hast du vielleicht ein wenig rote Farbe für mich?“  „Natürlich habe ich rote Farbe für dich, liebe Lisbeth. Brauchst du sonst noch etwas? Und was ist mit euch beiden da? Kann ich euch mit Irgendetwas aushelfen?“ Sie war schon aufgesprungen und die halbe Treppe hinauf gelaufen, als sie die zweite Frage stellte. Emilia schüttelte den Kopf und Nissermormor rief ihr hinterher: „Rotes Garn bräuchte ich, nur ein kleines Knäuel bitte.“ Keine fünf Minuten später befand sich das Gewünschte schon im Besitz der Nisserdamen und die konnten loslegen, mit was auch immer. Oma musste heute noch einmal wegen letzter Weihnachtsgeschenke in die Stadt und überließ das kleine Volk die nächsten Stunden sich selbst. Als sie am Nachmittag endlich vollgepackt zu Hause ankam, ging ihr erster Blick natürlich zum Puppenhaus. Anders saß auf seinem Schaukelpferd und ritt durch die Prärie, wie er das Esszimmer nannte,


 Emilia war verschwunden und Lisbeth hatte in der Küche den Tisch mit Zeitungspapier belegt und pinselte fleißig an etwas herum, dass sie ohne Brille nicht erkennen konnte. Auf dem Balkon saß Nissermormor und hielt eine wunderschöne, sternförmige Tischdecke in der Hand, die sie wohl heute gehäkelt hatte. 

Oma bewunderte sie gebührend, hängte ihre Jacke an den Haken und ließ sich auf einen Stuhl in der Küche plumpsen. Ihr schmerzten die Füße und sie fühlte sich um Jahre gealtert nach all dem Trubel in der Stadt. Seufzend stand sie wieder auf und ging zur Kaffeemaschine. Eine gute Tasse frischer Kaffee war jetzt genau das Richtige. Sie nippte daran und seufzte. „Nie wieder gehe ich so kurz vor Weihnachten in die Stadt. Das ist ja nicht auszuhalten, wie die Leute dort drängeln und in Eile sind.“ murmelte sie und rührte in ihrer Tasse. Als sie aufschaute, stand Emilia vor ihr auf dem Tisch. „Oma, ich muss dich was fragen. Ich muss noch mal den Backofen anheizen. Darf ich das jetzt tun? Nun, wo du wieder da bist, kann ja nichts passieren. Ich habe extra auf dich gewartet.“ Oma nickte und fragte:  „Was backst du denn Leckeres, liebe Emilia?“ „Knäckebrot! Lisbeth hat mir ihr Rezept gegeben und das wollte ich unbedingt für die Verwandten im Dorf backen und zu Weihnachten als besondere Spezialität aus Schweden verschenken.“ 

Oma half ihr sogar noch, den Backofen anzuzünden, weil die Herren ja mit Bierbrauen beschäftigt waren  und schaute dann noch einmal in die Küche des Puppenhauses. Nun trug sie ihre Brille und konnte die roten Gebilde auf dem Küchentisch besser erkennen. Trotzdem wusste sie nicht, was genau Lisbeth da bastelte. 

„Liebe Lisbeth, was ist es denn nun, dass du so dringend herstellen musstest? Ich sehe etwas Rotes, Kugeliges und kann mir gerade keinen Reim darauf machen, was es darstellt.“  Lisbeth lachte. „ Das sind unsere traditionellen Julelys, Kerzenständer könnte man auch sagen. Die gehören unbedingt zum Advent und zu Weihnachten dazu, sonst stimmt was nicht. Wenn sie getrocknet sind, kommt eine weiße Kerze darauf und erleuchtet den Raum so hyggelig, wie wir bei uns sagen.“ „ Hyggelig hab ich schon oft gehört. Heißt wohl gemütlich und heimelig, wenn ich das recht verstanden habe?“  „Ja genau! Du kannst ja ein wenig Dänisch, muss ich gerade feststellen.“ Lisbeth dachte bei sich, dass sie wohl besser aufpassen müsse, wer gerade zuhören könne, wenn sie sich mit ihrem Mann oder den anderen Nissern unterhalte.  Alles musste die Oma ja nun auch wieder nicht wissen. Die jedoch grinste und begann damit, das Abendbrot für Opa und die Tochter zu kochen. Die beiden würden sicherlich gleich kommen und Hunger haben.

Dienstag, 15. Dezember 2015

15. Dezember


Als Oma gestern Opa von den Winzlingen berichtet hatte, nachdem er von der Arbeit zurück war, hatten die beiden eine längere Unterhaltung über Ole  und seine  Einladungen, die er immer wieder aussprach. Oma gab Opa natürlich Recht, dass sowas vorher abgesprochen werden muss, aber sie erklärte ihm auch, dass sie sich ja eigentlich freute über den vielen Besuch. Tagsüber, wenn er arbeiten sei, würde ihr oft langweilig und die Nisser seinen da gerade zur rechten Zeit gekommen. Opa lachte. „Ja ja, schon gut. Die Abwechslung gönne ich dir von Herzen, aber pass nur auf, dass sie dir nicht auf der Nase herumtanzen. Er ging zur Blockhütte und versuchte vergeblich durch ein Fenster hineinzuschauen.

Es war dunkel im Innern der Hütte und so klopfte er vorsichtig auf das Dach. „ Hallo, ihr da drinnen, Ich muss etwas mit euch besprechen!“ Er wartete geduldig, bis die Tür sich öffnete und eine rote Zipfelmütze aus dem Haus heraus kam. Es war der Vater der kleinen Familie, wie ihm schien und er dachte: Gut, so können wir uns von Mann zu Mann unterhalten.

 Verschlafen fragte der Nisser: „Guten Morgen Hausvater. Was kann ich für dich tun?“ Opa war sprachlos. Da sagte diese kleine Figur doch tatsächlich um fünf Uhr abends guten Morgen zu ihm. „Guten Abend Nisservater. Wir müssen darüber reden, wie das nachts von statten gehen soll, wenn ich zur Arbeit muss. Meine Frau hat mir berichtet, ihr macht nachts das Haus unsicher. Nun bin ich ein wenig in Sorge. Ich bin morgens immer noch etwas verschlafen, wenn ich in die Küche und ins Bad gehe. Nachher geratet ihr mir noch unter meine Schlappen und ich bin schuld, wenn ein Unglück geschieht.“  „Oh, da mach dir mal keine Sorgen, wir laufen meistens über die Fußleisten und da  trittst du ja wohl eher nicht drauf, oder?“ Opa war sichtlich erleichtert und bot dem Nisservater an, ihm morgens von seinem Kaffee etwas abzugeben, bevor er das Haus verlässt. So wurde also abgemacht, dass Oma in Zukunft die Milchkanne aus dem Puppenhaus neben die Kaffeemaschine stellen sollte und Opa würde sie füllen. Und so wurde es gleich gestern Abend auch gemacht.

Als Opa heute Morgen aufstand, war von den winzigen Nissern nichts zu sehen. Er füllte die Milchkanne aber trotzdem und verließ das Haus, als er seinen eigenen Kaffee ausgetrunken hatte. Später dann, als Oma aufgestanden war, fand sie die Kanne leer vor. Also hatte das schon mal geklappt. Sie kontrollierte auch die Töpfe auf dem Herd und bei genauerem Hinschauen konnte sie erkennen, dass eine kalte Kartoffel von gestern irgendwie angeknabbert aussah. Auch von der übriggeblieben Bratwurst fehlte ein winziges Zipfelchen und sie war zufrieden mit dem, was sie da sah. Heute wollte sie gerne noch ein wenig Weihnachtsdekoration basteln und beschloss, die Nisser aus Oles Haus um Rat zu fragen. Bei so vielen Gästen aus Skandinavien wollte sie auch gern lernen, welche besonderen Sachen dort im Advent gebastelt werden. Selbstverständlich wollte sie auch gerne für ihr eigenes Haus so etwas besitzen. Als sich im Puppenhaus etwas regte, ging sie deswegen gleich in den Flur um ihre Fragen zu stellen. Im Haus konnte sie nur die Frauen und die Kinder entdecken und fragte sich wo wohl die männlichen Nisser schon wieder steckten.  Lisbeth als kluge Nisserfrau wusste genau, was Omas fragender Blick bedeutete. Sie zuckte mit den Schultern. „Im Keller verschwunden, gleich nach dem Aufstehen. Wir Frauen dürfen nicht nach unten….schon tagelang nicht. Ich fürchte, ich ahne, was sie tun, aber sagen darf ich es nicht. Tut mir sehr leid.“ „Macht nichts“, sagte Oma, „Ich wollte sowieso nur mit euch reden. Habt ihr Bastelideen für mich? Etwas aus eurer Heimat? Ich würde gerne damit mein Haus schmücken und brauche eure Hilfe dabei.“ Lisbeth jubelte: „Oma, du bist die Beste, Emilia, die Kinder und ich wollten heute Julehjerte oder wie sie in Schweden heißen:Julhjärta machen für unseren Weihnachtsbaum. Leider hat Ole aber überhaupt kein weißes oder rotes Papier. Gleich nach dem Frühstück wollte ich zu dir kommen und dich um Papier bitten.“ Oma dache kurz nach und dann rief sie: „Bin gleich wieder da.“ Sie schnappte sich Schlüssel, Geldbörse und war auch schon aus dem Haus. zehn Minuten später war sie zurück und rief schon von der Türe aus:“ Ich ab alles bekommen. Wenn ihr gefrühstückt habt, kommt ihr dann zu mir in die Küche? Hier ist das Licht besser und ich muss mich nicht vor euer Puppenhaus hocken, um zu lernen, wie man Julehjerter macht.“ Lisbeth rief ihr zu: „Alles klar Oma, wir müssen nur noch am Keller klopfen und die Schere holen. Die Männer haben sie mitgenommen.“  Da blieb ja noch genügend Zeit für einen leckeren Kaffee, dachte Oma und füllte die Kaffeemaschine auf. Sie holte ihre Bastelschere, den Kleber und das Papier und legte alles bereit. während sie die Zeitung las, rührte sie wie immer in ihrem Kaffee herum, bis er kalt genug war. Die Tasse war kaum halb geleert, da erschienen die Nisser auch schon gut gelaunt in ihrer Küche und ließen sich von ihr auf den Küchentisch heben. Alle Vier nahmen an Oles Tisch Platz. Lisbeth bat um einen Streifen Papier von jeder Farbe und schnitt daraus Rechtecke aus, von jeder Farbe eines.

 Dann faltete sie die Rechtecke auf die Hälfte zusammen und legte beide Papierstreifen aufeinander. Das offene Ende rundete sie mit der Schere ab, bis es wie ein Halbkreis aussah.

 Anschließend legte sie die beiden Streifen über Kreuz und markierte mit einer Nadel die Stelle, wo die Überlappung endete. Das machte sie je einmal mit dem roten und einmal mit dem weißen Streifen.

 Dann schnitt sie vom geschlossenen Ende her jeden Streifen bis zur Markierung ein, je zweimal und begann, die beiden Streifen miteinander zu verflechten.


„Halt, halt“, rief Oma. „ du bist mir zu flink. Ich kann das so schnell gar nicht sehen, wie du das da machst.“ „Oh entschuldige. Das tut mir leid“, sagte Lisbeth und legte ihr Herz beiseite um  auf Oma zu warten, die noch mit dem ersten Papierstreifen kämpfte. Auch Emilia war froh, dass es nun langsamer ging mit der Bastelei. Bei den Eifeltrollen gab es diese Tradition auch nicht und so musste auch sie erst alle Schritte erlernen. Klein Jette ritt auf der Tube Kleber und Anders spielte mit der Schere herum, bis Emilia rief: „Pass bloß aus, dass du nicht meine Zöpfe abschneidest. Dann gibt es mächtig Ärger, das du es nur weißt, du Lausejunge du.“ Lisbeth schaute von ihrer Bastelei auf und räusperte sich laut und Anders legte sofort die Schere weg. Er wusste genau, was dieses Räuspern bedeutet. Endlich war auch Oma soweit, dass sie hätte flechten können, wenn sie doch nur das Prinzip verstanden hätte. Lisbeth musste lachen. „Komm her Oma, ich zeige es dir an deinem Herzen, das wirst du besser sehen können, denke ich mir.“  Sie flitze quer über den Küchentisch und dann kämpfte sie mit den für sie riesigen Papierstreifen so lange herum, bis das Julehjerte fertig war.


Zweifelnd schaute Oma ihr dabei zu und war sich nicht mehr sicher, ob sie das wirklich basteln wollte. Es sah so kompliziert aus. Als sie das laut aussprach, musste Lisbeth lachen. „So ist mir das auch ergangen beim ersten Mal. Du lernst das schon Oma, da bin ich ganz sicher.“ „Na wenn du das sagst, wird es wohl so sein“, seufzte Oma und griff nach einem weiteren Bogen Papier. Es dauerte fast den ganzen Vormittag, bis sie das erste vorzeigbare Julehjerte hergestellt hatte. Ab da ging es dann doch flott voran und abends, als Opa nach Hause kam hatte sie doch eine ganze Menge herzen hergestellt und zeigte sie im stolz. Opa meinte nur: „Danebrogherzen?“ Lisbeth sah ihn an und antwortete ihm: „Nein Julehjerte, aber in den Farben der dänischen Fahne, da hast du ganz Recht Opa. Wir hängen auch kleine Danebrogs in unsere Weihnachtsbäume. Oder in Schweden eben die Blau-gelben Fahnen mit dem Kreuz. Alle haben ja das Kreuz auf der Flagge, nur unterschiedliche Farben, je nach Land.“ Opa sah zur Seite auf seine Frau und wusste schon, was nun kommen würde: Sie wollte auch kleine Fahnen in den Baum hängen……darüber müsste aber noch mal eingehend diskutiert werden. Da war er sich ziemlich sicher und sagte vorerst einmal nichts dazu.

Montag, 14. Dezember 2015

14. Dezember


Alle waren rechtschaffen müde gewesen gestern Abend. Trotzdem hatten sie den Markt noch aufgeräumt, abgebaut und alles verstaut und verpackt. Opa hatte das Karussell wieder auf den Tieflader gestellt, damit Hein Seemann zeitig wieder abreisen konnte und dann waren alle zufrieden in ihre Betten gekrochen. Auch Oma und Opa waren zufrieden und müde gewesen nach dem Besuch des Weihnachtsmarktes in Ahrweiler. Jeder träume von Maronen, Glühwein, wunderschönen Spielzeugen und weihnachtlichen Angeboten an den Ständen. Ob nun in Menschengröße oder winzig klein für Nisser. Früh um 5 hatte Opas Wecker geklingelt und als er nach unten kam, um sich seinen Kaffee zu kochen und dann ins Bad zu gehen, saß Hein Seemann schon in seinem LKW und bat durch das heruntergekurbelte Fenster, er möge ihn doch bitte aus der Hintertüre wieder herauslassen mit seinem Schwertransport. „Aber sicher doch, Herr Kollege“, sagte Opa und tat, um was er gebeten wurde. Er wünschte noch „allzeit gute Fahrt“ und schon brauste Hein um die Ecke und war verschwunden. Alle anderen im Haus schliefen noch tief und fest, als auch Opa sich auf den Weg zur Arbeit machte. Zwei Stunden später stand auch Oma auf und wunderte sich ganz und gar nicht, dass es so ruhig im Haus war. „Sollen sie ruhig ausschlafen nach all dem Trubel gestern“, murmelte sie und holte die Zeitung aus dem Briefkasten. Sie liebte die Ruhe bei der Zeitungslektüre früh am Morgen. Ihr Kaffee war fertig, sie ging damit zum Tisch und dann sah sie etwas sehr Kleines auf dem Tisch an ihrem angestammten Platz stehen. 

Ein Griff und schon hatte sie ihre Brille auf der Nase. Ohne konnte sie unmöglich sehen, was dort auf sie wartete. „Ach, Anders hat es nicht vergessen! Er hat mir wirklich den winzigen Nisser reserviert und gestern Abend noch hier auf dem Tisch abgestellt.“ Oma redete gern mit sich selbst, wenn sie dachte, sie sei allein. Sie nahm den Winzling in die Hand und sagte: „ Du hast mir schon vorgestern so gut gefallen. Dich musste ich unbedingt haben. So etwas Schönes können nur Nisser herstellen. Ich darf nicht vergessen, Anders nach dem Preis für dich zu fragen.“ 

Ein feines Stimmchen ertönte. „ Du kannst mich nicht kaufen! Nisser sind unverkäuflich. Sie suchen sich aus, wo sie wohnen und bleiben immer da, wo es ihnen gut geht.“ Fast hätte Oma den Winzling fallen gelassen, so sehr hatte sie sich erschrocken. Sie starrte auf ihre Hand und schüttelte den Kopf. „Das glaub ich ja nicht! Der Winzling da redet ja! Du meine Güte, was mach ich denn nun mit ihm?“ Die Antwort, die da aus ihrer Hand ertönte, verblüffte sie sehr. „Also, wenn du mich meinst, ich wohne jetzt hier und die anderen, die Anders gemacht hat, wollen auch hierbleiben. Dein Hausnisser, der Ole hat gesagt, das gehe in Ordnung. Du hättest ein Haus für uns. Eines, das genau passt und nur von einer alten Frau bewohnt wird, die sich furchtbar langweilt. Da können wir doch ein wenig Leben in die Bude bringen, oder?“ Oma war sprachlos. Dieser Ole war wohl von allen guten Geistern verlassen. Da vermietete er einfach so mir nichts -dir nichts die alte Blockhütte, die sie vor vielen Jahren einmal für ihre Mutter gebaut hatte und die nun als Dekoration im Eingang stand. Na der sollte was erleben. Wenigstens fragen hätte er können. „Hör mal“, fragte sie den kleinen Wicht, „ Anders wollte euch doch auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du aus Knete gemacht und hast steif und starr mit den Übrigen auf dem Tisch gestanden. Wie um Himmels Willen geht das zu, dass du nun hier mit mir redest?“ Mit einem Grinsen im Gesicht antwortete der kleine Kerl: „Eine Oma wie du, die Geschichten erzählt, Nisser in ihr Haus lässt und ans Christkind glaubt, die muss doch nicht nach den Geheimissen der Weihnachtszeit fragen! Gestern waren die heilige Luzia, der Nikolaus und ein Englein hier. Es gibt doch nichts, was die Drei nicht bewerkstelligen können, oder? Jedenfalls hast du das gestern Abend noch deinem Enkel gesagt am Telefon.“  Da war sie nun mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Das hatte sie davon. Sprachlos starrte sie auf ihre Handfläche. Was da wohl auf sie zukommen würde? Der Löffel klirrte und klimperte, als sie geistesabwesend in ihrem Kaffee rührte, bevor sie die Tasse zum Mund führte.  „Igitt! Schon wieder kalter Kaffee.“ entfuhr es ihr. Ein Kichern erinnerte sie daran, dass sie nicht alleine war. Entschlossen stellte sie die Kaffeetasse beiseite und schaue sich den Winzling noch einmal ganz aus der Nähe an. Wieder schüttelte sie den Kopf, als ob sie einen Tagtraum verscheuchen müssen und stellte dann eine Menge wichtiger Fragen. „Wie denkt ihr euch das mit der Blockhütte? Braucht ihr Hilfe? Muss ich euch täglich versorgen mit allem was man so benötigt zum Leben und wer sorgt dafür, dass ihr mir nicht unter meine Schuhsohle geratet, wenn ich im Haus umherlaufe? Dann ist da noch der Hund. Er könnte euch mit einem Haps verschlucken!“ Es dauerte einen Augenblick, bis ihr kleiner neuer Freund antwortete. „Oh, da sehe ich keinerlei Probleme. bisher ist die alte Dame in der Blockhütte ja auch ohne dich ausgekommen. Naja, fast.“ Er grinste und erklärte dann, dass diese Winzlinge alle nachtaktiv seien und niemals ihr Haus verlassen, wenn Menschen unterwegs seien. „Wir sind ja nicht lebensmüde! Versorgen können wir uns prima selber, solange du nicht abends nach dem Abendbrot gleich alle Teller abspülst und die Kessel mit den Resten zu dicht verschließt.“  „Aha, ihr seid also mit Borgern verwandt?“ Heftig nickend krabbelte der kleine Kerl von ihrer Handfläche herunter und sauste zum Teller mit den Keksen vom gestrigen Adventskaffee. Er schnappte sich einen Kekskrümel und zeigte ihr, wie groß ein solcher Krümel doch für ihn sei. Oma musste einsehen, dass Kekskrümel für ihn die Größe eines Brötchens besaßen und somit  ein ganzes Frühstück ergaben. Sie nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und war nun endgültig überredet, das Blockhaus freizugeben für die Racker. Gerade, als sie das auch laut sagen wollte, erschien Ole wie aus dem Nichts in der Küche. „Guten Morgen Oma. Ich sehe, du hast unseren neuen Mitbewohner schon kennengelernt. Das ist gut, da muss ich ja nix mehr erklären.“  Oma war sprachlos. Da kam dieser unmögliche Nisser einfach in ihre Küche geschlendert, als habe er nichts ausgefressen. Dabei hatte er vor Kurzem noch hoch und heilig versprochen, es werde keine weiteren Besucher ohne vorherige Absprache mehr geben. Sie seufzte, sah ihn tadelnd an und kochte sich wortlos einen neuen Kaffee. Ole hatte den Winzling auf den Arm genommen und war mit ihm um die Ecke verschwunden, noch ehe Oma ihn zur Rede stellen konnte.  


„Na warte, Bürschchen, so kommst du mir nicht davon!“ murmelte sie und schlich leise hinter den beiden her. Natürlich war Ole zur Blockhütte geflitzt, um den übrigens Winzlingen zu berichten, dass alles in Ordnung sei. Oma kam gerade noch rechtzeitig dazu, um zu sehen, wie Ole kurzerhand das Haus anhob, um in die Stube blicken zu können.

 Drinnen waren alle versammelt und warteten gespannt auf Oles Bericht.

 „Soll er doch zusehen, wie er das Haus wieder  ordentlich hinstellt. Die Suppe hat er sich selber eingebrockt. Ich trinke jetzt meinen Kaffee, bevor er wieder kalt ist.“ Oma hatte schon wieder mit sich selbst geredet und dadurch waren alle auf sie aufmerksam geworden. ein Vielstimmiges: „Dankeschön, das wir bleiben dürfen!“ tönte ihr nach, als sie schon halb wieder in der Küche war. Sie würde wohl den Rest des Tages damit zubringen müssen, darüber nachzudenken, wie sie das nun wieder dem Opa erklären sollte. Für heute jedenfalls hatte sie genug Aufregung gehabt und beschloss, nachher einfach die Enkel zu besuchen. Sollten die Nisser doch tun und lassen, was sie wollten. Und die Geschenke vom Weihnachtsmarkt in Ahrweiler würde sie Ole heute zur Strafe auch nicht geben. 

Sonntag, 13. Dezember 2015

13. Dezember 

Luziamarkt in der Eifel





In der Nacht war endlich der Schwertransport angekommen. Ole hatte ihn an der Hintertüre ins Haus gelassen und den Fahrer herzlich willkommen geheißen. Nach eingehender Betrachtung hatten die Nisser beschlossen, Opa leider morgen ganz früh zu wecken, damit das Karussell noch rechtzeitig vor Ankunft der ersten Marktbesucher aufgebaut werden konnte. Emilia und Leo nahmen den Fahrer, der sich als Hein Seemann vorstellte, mit in ihr Haus und zeigten ihm, wo er übernachten konnte. Dann gingen alle zu Bett. Fast alle schliefen sofort ein, nur Ole hatte noch etwas zu tun. Er musste die Treppe zur Nissertüre streichen. Opa hatte die Tür eingebaut und Oma hatte noch rasch eine Treppe angefertigt, die noch ein wenig Farbe vertragen konnte. es wäre ja fatal gewesen, wenn morgen die Gäste über die Treppe stiegen und dann Fußspuren in Omas Flur verteilen würden. also schlich sich Ole nach draußen und pinselte in stockfinsterer  Nacht die Stufen. Dann ging auch er zu Bett und verschlief prompt am Morgen den Besuch der hl. Luzia an seinem Bett. Erst als er von oben aus dem Vitrinenhaus Magrete Nissermormor jubeln hörte, wurde er wach und flitzte rasch nach oben, um wenigstens noch zu sehen, wer denn die Luzia darstellte. Es war Lisbeth, die mit einem Leuchter auf dem Kopf durch die Wohnungen ging und ihre Gaben verteilte. Ole fand es toll, endlich noch einmal diese Tradition aus seiner Heimat zu erleben und wünschte sich von Lisbeth, dass sie doch bitte heute den ganzen Tag als heilige Luzia auf dem Markt umher wandeln möge. Der Vorschlag gefiel Lisbeth sehr und so war es beschlossene Sache. Nun war Ole ja schon einmal oben und da konnte er auch gleich Opa wecken. Ohne ihn würden sie die Attraktion des Marktes nicht aufbauen können und es war ja auch noch so einiges zu schmücken. Opa murrte ein wenig, aber dann sah er ein, dass er helfen musste und begleitete Ole zum Marktlatz. Mit einem Blick hatte er gesehen, dass der Markt viel zu wenig Platz bot und so holte er eine wesentlich größere Platte herbei. Für die Nisser hieß das natürlich, alles wieder abbauen und beiseite räumen. Emilia stand besorgt dabei, als Opa ihren Marktstand kurzerhand oben auf Oles Haus stellte und Anders war froh, seinen Stand auf der Veranda vor der Remise zu haben. Es wurde gewuselt, gestapelt und umgeräumt und das in aller Eile. Endlich stand das Karussell  und natürlich musste eine Probefahrt gemacht werden. Ohne Fahrgäste natürlich aus Sicherheitsgründen. Das fand Anders nun gar nicht lustig und verzog sich schmollend hinter seinen Stand. Hein Seemann hatte kräftig mit angefasst und freute sich schon sehr auf den ersten Glögg seines Lebens. Leo baute noch schnell den Stand mit seinen Holzarbeiten auf und Mads schleppte einen Kanonenofen heran, auf dem er heiße Maronen rösten wollte für die Gäste. Dann fiel ihm ein, dass er im Pferdestall den Stapel mit den Julklubb vergessen hatte und gemeinsam mit Ole schleppte er ihn zu Leos Stand.

 Gerade, als alle zufrieden ihr Werk betrachteten, klingelte es an der Nissertüre.

 Draußen stand eine ganze Sippe Nisser, die schon im Dunklen am frühen Morgen den Lichterglanz genießen wollten. Sie waren aus Düren angereist und einer von ihnen trug das Gewand des hl. Nikolaus. Er stellte sich vor mit den Worten:“ Ich bin Magnus und vertrete dieses Jahr den Nikolaus bei allen Wichteln, Nissern, Trollen und Gnomen. Bin ein wenig spät dran, aber die hl. Luzia hat mich gebeten, auch hier vorbeizuschauen." Ole ließ alle eintreten und sogleich strömten sie auf den Markt. St.Nikolus und die heilige Luzia eröffneten den Markt gemeinsam.



 Das kleine rothaarige Mädchen mit dem Namen fussisch Julchen war vom Karussell nicht mehr weg zu kriegen und so ging Lili, ihre Mutter, mit den Anderen Besuchern alleine weiter. Bente Nissermorfar saß in der Glögghütte und hatte schon einen ganzen Topf dieses leckeren Getränks vorbereitet.


 Dem konnte Luise Kuschinski nicht widerstehen und nahm außen an der Theke Platz. 

Emilia wartete an ihrem Stand mit handgemachten Julelys (Kerzen) auf Kundschaft

 und Ole freute sich darauf, leckeres Gebäck, Bonbons und natürlich ein paar Fische zu verkaufen.

 Hanna Honig war eine seiner ersten Kundinnen und als Oma endlich auch auf der Bildfläche erschien, hatten die Besucher schon kräftig zugelangt und ihr bleib nichts anderes übrig, als rasch in die Küche zu eilen und wenigsten noch Nachschub an Waffeln zu backen. Dauernd klingelte es an der Nissertüre und immer mehr Gäste trafen ein. Wesen, die Oma bisher nur als Dekoration in Adventsgestecken gesehen hatte, bestiegen fröhlich das Karussell, futterten Maronen 

und sangen fröhliche Lieder. Gegen Nachmittag versammelten sich die Gäste aus Düren um den Tannenbaum in  der Mitte des Marktplatzes und tanzen singend um den Baum herum.

 Lovis rief: „ Wie auf der Mattisburg zuhause und hüpfte und sprang höher und lustiger als alle anderen. Der Magnus-Nikolaus winkte ihnen vom Balkon des Hauses zu und beobachtete derweil, wie sein Englein neugierig in Oles Haus sah. 

Niemand hatte das Englein bemerkt und so konnten sie auch nicht wissen, dass ihre Veranstaltung heute noch ins goldene Buch des Christkindes eingetragen wurde als besonders gelungenes Fest. Die letzten Plätzchen waren verkauft, Leo hatte jedem erklärt, dass der Julklubb wichtig sei, um am Weihnachtstag das Feuer zu entzünden und auch die Maronen waren restlos ausverkauft, als Oma den Markt spät am Abend  beendete und allen für ihren Besuch dankte. Der ein oder Andere mag ja ein wenig zu tief ins Glögg-Glas geschaut haben, aber alles in allem war es ein wunderbarer Sonntag im Advent gewesen und alle waren zufrieden. Die einen mit ihren Einnahmen und die anderen mit ihren Einkäufen. Einstimmig wurde beschlossen, dass dieser Markt nun jedes Jahr stattfinden müsse und zwar nicht nur an einem Tag.