15.
Dezember
Als
Oma gestern Opa von den Winzlingen berichtet hatte, nachdem er von der Arbeit
zurück war, hatten die beiden eine längere Unterhaltung über Ole und seine Einladungen, die er immer wieder aussprach.
Oma gab Opa natürlich Recht, dass sowas vorher abgesprochen werden muss, aber
sie erklärte ihm auch, dass sie sich ja eigentlich freute über den vielen Besuch.
Tagsüber, wenn er arbeiten sei, würde ihr oft langweilig und die Nisser seinen
da gerade zur rechten Zeit gekommen. Opa lachte. „Ja ja, schon gut. Die
Abwechslung gönne ich dir von Herzen, aber pass nur auf, dass sie dir nicht auf
der Nase herumtanzen. Er ging zur Blockhütte und versuchte vergeblich durch ein
Fenster hineinzuschauen.
Es war dunkel im Innern der Hütte und so klopfte er vorsichtig auf das Dach. „ Hallo, ihr da drinnen, Ich muss etwas mit euch besprechen!“ Er wartete geduldig, bis die Tür sich öffnete und eine rote Zipfelmütze aus dem Haus heraus kam. Es war der Vater der kleinen Familie, wie ihm schien und er dachte: Gut, so können wir uns von Mann zu Mann unterhalten.
Verschlafen fragte der Nisser: „Guten Morgen Hausvater. Was kann ich für dich tun?“ Opa war sprachlos. Da sagte diese kleine Figur doch tatsächlich um fünf Uhr abends guten Morgen zu ihm. „Guten Abend Nisservater. Wir müssen darüber reden, wie das nachts von statten gehen soll, wenn ich zur Arbeit muss. Meine Frau hat mir berichtet, ihr macht nachts das Haus unsicher. Nun bin ich ein wenig in Sorge. Ich bin morgens immer noch etwas verschlafen, wenn ich in die Küche und ins Bad gehe. Nachher geratet ihr mir noch unter meine Schlappen und ich bin schuld, wenn ein Unglück geschieht.“ „Oh, da mach dir mal keine Sorgen, wir laufen meistens über die Fußleisten und da trittst du ja wohl eher nicht drauf, oder?“ Opa war sichtlich erleichtert und bot dem Nisservater an, ihm morgens von seinem Kaffee etwas abzugeben, bevor er das Haus verlässt. So wurde also abgemacht, dass Oma in Zukunft die Milchkanne aus dem Puppenhaus neben die Kaffeemaschine stellen sollte und Opa würde sie füllen. Und so wurde es gleich gestern Abend auch gemacht.
Als Opa heute Morgen aufstand, war von den winzigen Nissern nichts zu sehen. Er füllte die Milchkanne aber trotzdem und verließ das Haus, als er seinen eigenen Kaffee ausgetrunken hatte. Später dann, als Oma aufgestanden war, fand sie die Kanne leer vor. Also hatte das schon mal geklappt. Sie kontrollierte auch die Töpfe auf dem Herd und bei genauerem Hinschauen konnte sie erkennen, dass eine kalte Kartoffel von gestern irgendwie angeknabbert aussah. Auch von der übriggeblieben Bratwurst fehlte ein winziges Zipfelchen und sie war zufrieden mit dem, was sie da sah. Heute wollte sie gerne noch ein wenig Weihnachtsdekoration basteln und beschloss, die Nisser aus Oles Haus um Rat zu fragen. Bei so vielen Gästen aus Skandinavien wollte sie auch gern lernen, welche besonderen Sachen dort im Advent gebastelt werden. Selbstverständlich wollte sie auch gerne für ihr eigenes Haus so etwas besitzen. Als sich im Puppenhaus etwas regte, ging sie deswegen gleich in den Flur um ihre Fragen zu stellen. Im Haus konnte sie nur die Frauen und die Kinder entdecken und fragte sich wo wohl die männlichen Nisser schon wieder steckten. Lisbeth als kluge Nisserfrau wusste genau, was Omas fragender Blick bedeutete. Sie zuckte mit den Schultern. „Im Keller verschwunden, gleich nach dem Aufstehen. Wir Frauen dürfen nicht nach unten….schon tagelang nicht. Ich fürchte, ich ahne, was sie tun, aber sagen darf ich es nicht. Tut mir sehr leid.“ „Macht nichts“, sagte Oma, „Ich wollte sowieso nur mit euch reden. Habt ihr Bastelideen für mich? Etwas aus eurer Heimat? Ich würde gerne damit mein Haus schmücken und brauche eure Hilfe dabei.“ Lisbeth jubelte: „Oma, du bist die Beste, Emilia, die Kinder und ich wollten heute Julehjerte oder wie sie in Schweden heißen:Julhjärta machen für unseren Weihnachtsbaum. Leider hat Ole aber überhaupt kein weißes oder rotes Papier. Gleich nach dem Frühstück wollte ich zu dir kommen und dich um Papier bitten.“ Oma dache kurz nach und dann rief sie: „Bin gleich wieder da.“ Sie schnappte sich Schlüssel, Geldbörse und war auch schon aus dem Haus. zehn Minuten später war sie zurück und rief schon von der Türe aus:“ Ich ab alles bekommen. Wenn ihr gefrühstückt habt, kommt ihr dann zu mir in die Küche? Hier ist das Licht besser und ich muss mich nicht vor euer Puppenhaus hocken, um zu lernen, wie man Julehjerter macht.“ Lisbeth rief ihr zu: „Alles klar Oma, wir müssen nur noch am Keller klopfen und die Schere holen. Die Männer haben sie mitgenommen.“ Da blieb ja noch genügend Zeit für einen leckeren Kaffee, dachte Oma und füllte die Kaffeemaschine auf. Sie holte ihre Bastelschere, den Kleber und das Papier und legte alles bereit. während sie die Zeitung las, rührte sie wie immer in ihrem Kaffee herum, bis er kalt genug war. Die Tasse war kaum halb geleert, da erschienen die Nisser auch schon gut gelaunt in ihrer Küche und ließen sich von ihr auf den Küchentisch heben. Alle Vier nahmen an Oles Tisch Platz. Lisbeth bat um einen Streifen Papier von jeder Farbe und schnitt daraus Rechtecke aus, von jeder Farbe eines.
Dann faltete sie die Rechtecke auf die Hälfte zusammen und legte beide Papierstreifen aufeinander. Das offene Ende rundete sie mit der Schere ab, bis es wie ein Halbkreis aussah.
Anschließend legte sie die beiden Streifen über Kreuz und markierte mit einer Nadel die Stelle, wo die Überlappung endete. Das machte sie je einmal mit dem roten und einmal mit dem weißen Streifen.
Dann schnitt sie vom geschlossenen Ende her jeden Streifen bis zur Markierung ein, je zweimal und begann, die beiden Streifen miteinander zu verflechten.
„Halt, halt“, rief Oma. „ du bist mir zu flink. Ich kann das so schnell gar nicht sehen, wie du das da machst.“ „Oh entschuldige. Das tut mir leid“, sagte Lisbeth und legte ihr Herz beiseite um auf Oma zu warten, die noch mit dem ersten Papierstreifen kämpfte. Auch Emilia war froh, dass es nun langsamer ging mit der Bastelei. Bei den Eifeltrollen gab es diese Tradition auch nicht und so musste auch sie erst alle Schritte erlernen. Klein Jette ritt auf der Tube Kleber und Anders spielte mit der Schere herum, bis Emilia rief: „Pass bloß aus, dass du nicht meine Zöpfe abschneidest. Dann gibt es mächtig Ärger, das du es nur weißt, du Lausejunge du.“ Lisbeth schaute von ihrer Bastelei auf und räusperte sich laut und Anders legte sofort die Schere weg. Er wusste genau, was dieses Räuspern bedeutet. Endlich war auch Oma soweit, dass sie hätte flechten können, wenn sie doch nur das Prinzip verstanden hätte. Lisbeth musste lachen. „Komm her Oma, ich zeige es dir an deinem Herzen, das wirst du besser sehen können, denke ich mir.“ Sie flitze quer über den Küchentisch und dann kämpfte sie mit den für sie riesigen Papierstreifen so lange herum, bis das Julehjerte fertig war.
Zweifelnd schaute Oma ihr dabei zu und war sich nicht mehr sicher, ob sie das wirklich basteln wollte. Es sah so kompliziert aus. Als sie das laut aussprach, musste Lisbeth lachen. „So ist mir das auch ergangen beim ersten Mal. Du lernst das schon Oma, da bin ich ganz sicher.“ „Na wenn du das sagst, wird es wohl so sein“, seufzte Oma und griff nach einem weiteren Bogen Papier. Es dauerte fast den ganzen Vormittag, bis sie das erste vorzeigbare Julehjerte hergestellt hatte. Ab da ging es dann doch flott voran und abends, als Opa nach Hause kam hatte sie doch eine ganze Menge herzen hergestellt und zeigte sie im stolz. Opa meinte nur: „Danebrogherzen?“ Lisbeth sah ihn an und antwortete ihm: „Nein Julehjerte, aber in den Farben der dänischen Fahne, da hast du ganz Recht Opa. Wir hängen auch kleine Danebrogs in unsere Weihnachtsbäume. Oder in Schweden eben die Blau-gelben Fahnen mit dem Kreuz. Alle haben ja das Kreuz auf der Flagge, nur unterschiedliche Farben, je nach Land.“ Opa sah zur Seite auf seine Frau und wusste schon, was nun kommen würde: Sie wollte auch kleine Fahnen in den Baum hängen……darüber müsste aber noch mal eingehend diskutiert werden. Da war er sich ziemlich sicher und sagte vorerst einmal nichts dazu.
Es war dunkel im Innern der Hütte und so klopfte er vorsichtig auf das Dach. „ Hallo, ihr da drinnen, Ich muss etwas mit euch besprechen!“ Er wartete geduldig, bis die Tür sich öffnete und eine rote Zipfelmütze aus dem Haus heraus kam. Es war der Vater der kleinen Familie, wie ihm schien und er dachte: Gut, so können wir uns von Mann zu Mann unterhalten.
Verschlafen fragte der Nisser: „Guten Morgen Hausvater. Was kann ich für dich tun?“ Opa war sprachlos. Da sagte diese kleine Figur doch tatsächlich um fünf Uhr abends guten Morgen zu ihm. „Guten Abend Nisservater. Wir müssen darüber reden, wie das nachts von statten gehen soll, wenn ich zur Arbeit muss. Meine Frau hat mir berichtet, ihr macht nachts das Haus unsicher. Nun bin ich ein wenig in Sorge. Ich bin morgens immer noch etwas verschlafen, wenn ich in die Küche und ins Bad gehe. Nachher geratet ihr mir noch unter meine Schlappen und ich bin schuld, wenn ein Unglück geschieht.“ „Oh, da mach dir mal keine Sorgen, wir laufen meistens über die Fußleisten und da trittst du ja wohl eher nicht drauf, oder?“ Opa war sichtlich erleichtert und bot dem Nisservater an, ihm morgens von seinem Kaffee etwas abzugeben, bevor er das Haus verlässt. So wurde also abgemacht, dass Oma in Zukunft die Milchkanne aus dem Puppenhaus neben die Kaffeemaschine stellen sollte und Opa würde sie füllen. Und so wurde es gleich gestern Abend auch gemacht.
Als Opa heute Morgen aufstand, war von den winzigen Nissern nichts zu sehen. Er füllte die Milchkanne aber trotzdem und verließ das Haus, als er seinen eigenen Kaffee ausgetrunken hatte. Später dann, als Oma aufgestanden war, fand sie die Kanne leer vor. Also hatte das schon mal geklappt. Sie kontrollierte auch die Töpfe auf dem Herd und bei genauerem Hinschauen konnte sie erkennen, dass eine kalte Kartoffel von gestern irgendwie angeknabbert aussah. Auch von der übriggeblieben Bratwurst fehlte ein winziges Zipfelchen und sie war zufrieden mit dem, was sie da sah. Heute wollte sie gerne noch ein wenig Weihnachtsdekoration basteln und beschloss, die Nisser aus Oles Haus um Rat zu fragen. Bei so vielen Gästen aus Skandinavien wollte sie auch gern lernen, welche besonderen Sachen dort im Advent gebastelt werden. Selbstverständlich wollte sie auch gerne für ihr eigenes Haus so etwas besitzen. Als sich im Puppenhaus etwas regte, ging sie deswegen gleich in den Flur um ihre Fragen zu stellen. Im Haus konnte sie nur die Frauen und die Kinder entdecken und fragte sich wo wohl die männlichen Nisser schon wieder steckten. Lisbeth als kluge Nisserfrau wusste genau, was Omas fragender Blick bedeutete. Sie zuckte mit den Schultern. „Im Keller verschwunden, gleich nach dem Aufstehen. Wir Frauen dürfen nicht nach unten….schon tagelang nicht. Ich fürchte, ich ahne, was sie tun, aber sagen darf ich es nicht. Tut mir sehr leid.“ „Macht nichts“, sagte Oma, „Ich wollte sowieso nur mit euch reden. Habt ihr Bastelideen für mich? Etwas aus eurer Heimat? Ich würde gerne damit mein Haus schmücken und brauche eure Hilfe dabei.“ Lisbeth jubelte: „Oma, du bist die Beste, Emilia, die Kinder und ich wollten heute Julehjerte oder wie sie in Schweden heißen:Julhjärta machen für unseren Weihnachtsbaum. Leider hat Ole aber überhaupt kein weißes oder rotes Papier. Gleich nach dem Frühstück wollte ich zu dir kommen und dich um Papier bitten.“ Oma dache kurz nach und dann rief sie: „Bin gleich wieder da.“ Sie schnappte sich Schlüssel, Geldbörse und war auch schon aus dem Haus. zehn Minuten später war sie zurück und rief schon von der Türe aus:“ Ich ab alles bekommen. Wenn ihr gefrühstückt habt, kommt ihr dann zu mir in die Küche? Hier ist das Licht besser und ich muss mich nicht vor euer Puppenhaus hocken, um zu lernen, wie man Julehjerter macht.“ Lisbeth rief ihr zu: „Alles klar Oma, wir müssen nur noch am Keller klopfen und die Schere holen. Die Männer haben sie mitgenommen.“ Da blieb ja noch genügend Zeit für einen leckeren Kaffee, dachte Oma und füllte die Kaffeemaschine auf. Sie holte ihre Bastelschere, den Kleber und das Papier und legte alles bereit. während sie die Zeitung las, rührte sie wie immer in ihrem Kaffee herum, bis er kalt genug war. Die Tasse war kaum halb geleert, da erschienen die Nisser auch schon gut gelaunt in ihrer Küche und ließen sich von ihr auf den Küchentisch heben. Alle Vier nahmen an Oles Tisch Platz. Lisbeth bat um einen Streifen Papier von jeder Farbe und schnitt daraus Rechtecke aus, von jeder Farbe eines.
Dann faltete sie die Rechtecke auf die Hälfte zusammen und legte beide Papierstreifen aufeinander. Das offene Ende rundete sie mit der Schere ab, bis es wie ein Halbkreis aussah.
Anschließend legte sie die beiden Streifen über Kreuz und markierte mit einer Nadel die Stelle, wo die Überlappung endete. Das machte sie je einmal mit dem roten und einmal mit dem weißen Streifen.
Dann schnitt sie vom geschlossenen Ende her jeden Streifen bis zur Markierung ein, je zweimal und begann, die beiden Streifen miteinander zu verflechten.
„Halt, halt“, rief Oma. „ du bist mir zu flink. Ich kann das so schnell gar nicht sehen, wie du das da machst.“ „Oh entschuldige. Das tut mir leid“, sagte Lisbeth und legte ihr Herz beiseite um auf Oma zu warten, die noch mit dem ersten Papierstreifen kämpfte. Auch Emilia war froh, dass es nun langsamer ging mit der Bastelei. Bei den Eifeltrollen gab es diese Tradition auch nicht und so musste auch sie erst alle Schritte erlernen. Klein Jette ritt auf der Tube Kleber und Anders spielte mit der Schere herum, bis Emilia rief: „Pass bloß aus, dass du nicht meine Zöpfe abschneidest. Dann gibt es mächtig Ärger, das du es nur weißt, du Lausejunge du.“ Lisbeth schaute von ihrer Bastelei auf und räusperte sich laut und Anders legte sofort die Schere weg. Er wusste genau, was dieses Räuspern bedeutet. Endlich war auch Oma soweit, dass sie hätte flechten können, wenn sie doch nur das Prinzip verstanden hätte. Lisbeth musste lachen. „Komm her Oma, ich zeige es dir an deinem Herzen, das wirst du besser sehen können, denke ich mir.“ Sie flitze quer über den Küchentisch und dann kämpfte sie mit den für sie riesigen Papierstreifen so lange herum, bis das Julehjerte fertig war.
Zweifelnd schaute Oma ihr dabei zu und war sich nicht mehr sicher, ob sie das wirklich basteln wollte. Es sah so kompliziert aus. Als sie das laut aussprach, musste Lisbeth lachen. „So ist mir das auch ergangen beim ersten Mal. Du lernst das schon Oma, da bin ich ganz sicher.“ „Na wenn du das sagst, wird es wohl so sein“, seufzte Oma und griff nach einem weiteren Bogen Papier. Es dauerte fast den ganzen Vormittag, bis sie das erste vorzeigbare Julehjerte hergestellt hatte. Ab da ging es dann doch flott voran und abends, als Opa nach Hause kam hatte sie doch eine ganze Menge herzen hergestellt und zeigte sie im stolz. Opa meinte nur: „Danebrogherzen?“ Lisbeth sah ihn an und antwortete ihm: „Nein Julehjerte, aber in den Farben der dänischen Fahne, da hast du ganz Recht Opa. Wir hängen auch kleine Danebrogs in unsere Weihnachtsbäume. Oder in Schweden eben die Blau-gelben Fahnen mit dem Kreuz. Alle haben ja das Kreuz auf der Flagge, nur unterschiedliche Farben, je nach Land.“ Opa sah zur Seite auf seine Frau und wusste schon, was nun kommen würde: Sie wollte auch kleine Fahnen in den Baum hängen……darüber müsste aber noch mal eingehend diskutiert werden. Da war er sich ziemlich sicher und sagte vorerst einmal nichts dazu.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen